Viele Meditations-Anfänger stellen sich häufig die Fragen: Was ist Meditation? Wie weiss ich, dass ich meditiere? Wo soll ich anfangen?
Hiermit möchte ich nicht nur diese Fragen beantworten, sondern auch einige negative Glaubensätze über die Meditation aufbrechen, die vielen vielleicht dazu geführt hat, nach einer kurzen Zeit mit Meditation aufzuhören, da sie das Gefühl bekommen haben, dass meditieren zu schwierig für sie war.
Für Menschen, die noch nie meditiert haben, ist das eine Einladung damit anzufangen und für diejenigen, die aufgegeben haben, ist das eine Einladung zur Wiederaufnahme ihrer Meditationspraxis.
Ich möchte in 8 Schritten, einige Glaubensätze über Meditation entmythisieren:
Die Meditation hat mir etwas Wichtiges gezeigt: die Erkenntnis, dass wir hier sind, um uns selbst zu erkennen und um zu verstehen, dass wir hier sind, um das Leben in voller Freude zu leben, in Liebe zu mir selbst und zu anderen.
Die Meditation kam zu mir in einer schwierigen Phase und plötzlich war es so, als ob ich eine leuchtende Treppe vor mir hatte, die mir zeigte, dass ich da rauskommen konnte und dass alles von mir abhängt… dass ich mich dem Leben öffnen könnte. Die Meditation hat mir geholfen und hat mich daran erinnert, wer ich bin, was ich hier tue, was real ist und was nicht, was ich liebe und was mir Freude bereitet. Es ist ein Prozess der Selbsterkenntnis.
Aber ist Meditation echt so einfach? Es gibt Menschen, die mit dem Meditieren beginnen wollen, sie kommen nach Hause, schliessen die Augen und sind gestresst. Es ist sehr wichtig, sich bewusst zu machen, dass alles im Leben erlernt wird: wir mussten lernen zu laufen, zu sprechen, zu schreiben. Mit der Praxis der Meditation ist es dasselbe … Man muss lernen, in einen meditativen Zustand einzutreten und dieser Prozess ist keine Zeitverschwendung … aber es braucht Zeit. Es gibt einige Techniken, die dir helfen den «monkey mind» zu beruhigen:
Schritt 1: Suche dir einen Platz, an dem du meditieren möchtest.
Dieser sollte sauber sein und dir gefallen. Es sollte hier möglichst wenig äussere Einflüsse geben, die deine Meditation stören könnte. Dazu gehören unnötige Gegenstände und Geräusche.
Natürlich kannst du überall meditieren, auch dein Garten oder ein Ort in der Natur bieten sich an. Für die regelmässige Praxis ist es aber gut, wenn du einen festen Platz in deiner Wohnung hast.
Dieser Raum wird dein Spa sein: für den Körper, für den Geist, für die Emotionen, für die Seele.
Schritt 2: Lass dich nicht auf einen Kampf mit deinem Verstand ein.
Es wird ein aussichtsloser Kampf sein. Meditation ist das Gegenteil von Kontrolle, von Beurteilung. Die Praxis ist eine Einladung Beobachter zu sein, für alles, was in dir vorgeht. Mit dem Verstand in den Kampf ziehen, heisst es, ihm die volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Es geht nicht darum, den Verstand zum Schweigen zu bringen. Er wird nicht ruhig sein, weil es dir passt, er ist Teil deiner Natur und er hat auch eine sehr wichtige Rolle. Beobachte … trainiere bis zu dem Punkt, an dem dein Fokus woanders liegt, und zwar so, dass du nicht einmal mehr bemerkst, was der Verstand dir sagt … er verliert seine Kraft.
Schritt 3: Rolle des Beobachters.
Du musst die Rolle des Beobachters trainieren, der nicht verurteilt und nicht anhänglich wird …. Der Beobachter, der etwas so Einfaches und Wichtiges tut: Er trainiert die Position, die Gedanken von aussen zu betrachten, sie wahrzunehmen und sie loszulassen.
Und in der Rolle des Beobachters gibt es keine Vorurteilung, sondern nur eine Beobachtung: «Diese wiederholenden Gedanken sind da, diese Emotionen sind da aus welchem Grund auch immer.» Der Beobachter wird sich nur dessen bewusst, was in seinem Inneren vor sich geht. Ein Meditierender übt sich darin, sich von aussen zu betrachten, um sich selbst bewusst zu werden. Der Beobachter hängt nicht daran, verurteilt nicht, nimmt nur wahr.
Schritt 4: die völlige Abwesenheit eines Vorurteils über die Qualität deiner Gedanken und Gefühlen.
Der Beobachter weiss, dass es grundlegend ist, seine wahre menschliche Natur zu akzeptieren, die verschiedene Emotionen und verschiedene Arten von Gedanken hat. Wenn ich mir antrainiere, nicht zu verurteilen, trainiere ich Mitgefühl für mich selbst, weil ich weiss, dass es dazu gehört. Wenn ich mich darin übe, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, übe ich mich auch darin, den anderen so zu akzeptieren, wie sie sind.
(Fortsetzung folgt)